Eltern als Schlüssel zur gelungenen Eingewöhnung: Wie Bezugspersonen Kinder in der Kita-Transition stärken
- Martha Kwiaton
- 3. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Juli

Die Rolle der Eltern und Bezugspersonen bei Transitionen: Wie sie Kinder im Kindergarten unterstützen können
Eltern und Bezugspersonen als emotionale Begleiter*innen in der Übergangsphase
Der Start im Kindergarten ist ein großer Schritt – nicht nur für Kinder, sondern auch für ihre Eltern und andere wichtige Bezugspersonen. Häufig sind diese in dieser Zeit verunsichert und wissen nicht genau, wie sie sich verhalten sollen. Manche bleiben länger als nötig am Kindergarten-Eingang stehen oder zeigen ihre eigene Anspannung. Diese Unsicherheit ist vollkommen normal und verständlich, denn Kinder spüren die Emotionen ihrer wichtigsten Bezugspersonen besonders intensiv.Wie hast du dich beim Start deines Kindes gefühlt? Welche Gedanken oder Gefühle hast du erlebt?
Wie Übertragung von Gefühlen die Transition beeinflusst
Die Antwort liegt in der engen emotionalen Verbindung zwischen Eltern oder Bezugspersonen und Kind, die in der Bindungstheorie nach Bowlby (1988) beschrieben wird. Bindung basiert auf Vertrauen und Verlässlichkeit. Wenn Eltern oder andere Bezugspersonen in der Übergangsphase ängstlich oder unsicher sind, kann diese Stimmung unbewusst auf das Kind übertragen werden.Das Kind nimmt die emotionale Lage wahr und reagiert oft mit Unruhe oder Rückzug, was den Abschied erschweren kann. Eine Mutter, die häufig lange am Eingang bleibt und Schwierigkeiten hat, ihr Kind loszulassen, zeigt beispielhaft, wie stark diese Verbindung wirkt: Das Kind wird dadurch selbst ängstlich und weint.Dieser Prozess ist kein Fehler, sondern Teil der gemeinsamen Anpassungsphase, die Zeit braucht.Wie hast du die Gefühle deines Kindes wahrgenommen? Gab es Momente, in denen du die eigene Unsicherheit zurückhalten konntest?
Die Bindungstheorie macht deutlich, dass Eltern und Bezugspersonen in dieser Phase lernen müssen, ihre eigenen Emotionen zu regulieren, um dem Kind das Gefühl von Sicherheit zu geben. Eine stabile Bindung bildet die Grundlage für eine gelungene Transition (Ahnert, Pinquart & Lamb, 2006).
Praktische Unterstützung: Wie Eltern und Bezugspersonen die Transition positiv begleiten können
Die Theorie zeigt nicht nur Herausforderungen auf, sondern gibt auch wertvolle Hinweise für den Alltag. Eltern und Bezugspersonen können die Übergangsphase durch bewusste und liebevolle Verhaltensweisen aktiv unterstützen:
Klare und liebevolle Abschiede: Ein kurzes, verlässliches Ritual, wie eine Umarmung oder ein spezielles Abschiedswort, signalisiert dem Kind Sicherheit und berechenbare Abläufe.
Gefühle zulassen: Zeige offen, dass Abschiede schwerfallen, ohne dein Kind zu überfordern. Diese Ehrlichkeit schafft Vertrauen und hilft dem Kind, seine eigenen Gefühle besser zu verstehen.
Vorbereitung auf den Tag: Gemeinsames Vorlesen von Geschichten über den Kindergarten oder Gespräche über den bevorstehenden Tag geben Orientierung und nehmen Angst vor dem Unbekannten.
Vertrauen in das pädagogische Team: Der regelmäßige Austausch mit den Fachkräften stärkt das Sicherheitsgefühl und hilft dabei, die Erlebnisse des Kindes besser zu verstehen.
Selbstreflexion: Werde dir deiner eigenen Ängste bewusst, um sie nicht ungewollt auf das Kind zu übertragen.
Welche Rituale habt ihr vielleicht schon eingeführt? Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Austausch im Kindergarten gemacht?
Warum die Rolle der Eltern und Bezugspersonen so wichtig ist
Die Rolle von Eltern und Bezugspersonen in der Transition ist von zentraler Bedeutung. Eine sichere Bindung stärkt die emotionale Stabilität des Kindes und wirkt sich positiv auf die Eingewöhnung aus.Niemand erwartet Perfektion. Vielmehr geht es darum, den Prozess gemeinsam zu erleben und Schritt für Schritt Vertrauen zu gewinnen – in sich selbst, in das Kind und in die neue Umgebung.Was hat dir persönlich am meisten geholfen, Vertrauen aufzubauen? Was würdest du anderen Eltern mitgeben?
So gelingt Unterstützung durch Eltern und Bezugspersonen
Die Transition ist ein Lernprozess für alle Beteiligten. Kleine Rituale, Geduld und ein offener Umgang mit Gefühlen legen die Basis für eine gelungene Eingewöhnung.Wenn Eltern und Bezugspersonen diesen Weg bewusst gehen und die Zusammenarbeit mit den Erzieher*innen suchen, entsteht ein unterstützendes Netzwerk, das das Kind geborgen fühlen lässt und den Start in den Kindergarten erleichtert.

Verbesserte Lebensqualität durch vertrauensvolle Begleitung in Übergangszeiten.
Quellen:
Bowlby, J. (1988). Bindung und Verlust: Bindung (2. Aufl.). Stuttgart: Klett-Cotta.
Ahnert, L., Pinquart, M., & Lamb, M. E. (2006). Security of children’s relationships with nonparental care providers: A meta-analysis. Child Development, 77(3), 664–679.
Dillenburger, K., & McKerr, L. (2011). Early Childhood Education and Care: A Guide to Theory and Practice. Open University Press.
Eigene pädagogische Erfahrung und Reflexion.
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