Pädagogische Schlüsselkompetenzen für gelungene Übergänge in der Kita: Resilienz, Selbstwert & feines Wahrnehmen
- Martha Kwiaton
- 3. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Juli

Mit Herz und Verstand begleiten: Pädagogische Schlüsselkompetenzen für gelungene Übergänge
Eine gute Begleitung von Kindern bei Übergängen erfordert vor allem pädagogische Kompetenzen. Drei Aspekte spielen dabei eine große Rolle: Resilienz, Selbstwert und die Fähigkeit, leise Signale wahrzunehmen. Ich möchte diese Kompetenzen vorstellen und zeigen, wie sie sich im Kita-Alltag auswirken.
Resilienz fördern – die psychische Widerstandskraft stärken
Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, trotz Herausforderungen und Veränderungen emotional stabil zu bleiben und sich gut anzupassen. Gerade bei Transitionen hilft sie Kindern, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden.Als Gruppenleitung habe ich erlebt, wie wichtig es ist, Kindern in solchen Phasen viel emotionale Sicherheit zu geben. Stabile Strukturen, feste Rituale und eine liebevolle Begleitung schaffen das Fundament, auf dem Kinder ihre Resilienz aufbauen können.Zum Beispiel hatte ich ein Mädchen in meiner Gruppe, das sich anfangs sehr zurückzog. Statt sie zu drängen, habe ich ihr kleine Aufgaben übertragen, wie das Gießen einer Pflanze. So konnte sie sich Schritt für Schritt als Teil der Gruppe erleben und ihr Vertrauen wuchs. Die emotionale Sicherheit, die sie dabei spürte, war der Grundstein für ihre Resilienz.
Selbstwert stärken – kleine Erfolge ermöglichen
Selbstwert ist das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die Akzeptanz der eigenen Person. Für Kinder in Übergangsphasen ist es wichtig, immer wieder Erfolgserlebnisse zu haben, die dieses Selbstwertgefühl stärken.Ich habe oft beobachtet, dass Kinder durch kleine Aufgaben oder positive Rückmeldungen anfangen, sich sicherer zu fühlen. Das baut nicht nur Ängste ab, sondern fördert auch die Neugier und die Motivation, sich auf Neues einzulassen.Die individuelle Begleitung ist dabei entscheidend. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und braucht unterschiedliche Formen der Unterstützung. Ein ruhiger Blick, eine aufmunternde Geste oder ein Lob zur rechten Zeit können wahre Wunder wirken.
Feines Wahrnehmen – die leisen Signale lesen lernen
Eine der größten Herausforderungen für pädagogische Fachkräfte ist das feine Wahrnehmen der Kinder. Oft drücken Kinder ihre Unsicherheiten nicht offen aus, sondern zeigen sie über Körpersprache, Blicke oder Verhalten.Mir ist besonders ein Junge im Gedächtnis geblieben, der anfangs jeden Morgen schweigend in der Garderobe saß und keinen Blickkontakt suchte. Statt ihn zu drängen, habe ich mich einfach zu ihm gesetzt, ohne Erwartungen zu stellen. Nach einigen Tagen öffnete er sich langsam, zeigte Interesse und begann, sich in die Gruppe einzufügen.Dieses behutsame Beobachten und geduldige Begleiten erfordert viel Einfühlungsvermögen. Es geht darum, die „leisen Übergänge“ zu erkennen, die oft die tiefgründigsten sind. So können wir als Fachkräfte den Kindern Halt geben, ohne sie zu überfordern.
Pädagogische Kompetenz bedeutet also, mit Herz und Verstand zu handeln: Resilienz fördern, Selbstwert stärken und immer genau hinzuschauen, was das Kind gerade braucht. Das macht die Begleitung von Transitionen wirklich erfolgreich.
Quellen:
Griebel, W., & Niesel, R. (2006). Transitionen im Kindergarten
Textor, M. R. (2000). Resilienz im pädagogischen Alltag
Wustmann, C. (2007). Eingewöhnung in Krippe und Kita. Das Münchener Modell
Eigene pädagogische Einschätzung, Erfahrung und Reflexion
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