top of page
Design ohne Titel.png

Flexibilität bei Kindern und Erzieherinnen: Warum Anpassungsfähigkeit und Offenheit so wertvoll sind

  • Martha Kwiaton
  • 23. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit
Was bedeutet Flexibilität?
Was bedeutet Flexibilität?

Was bedeutet Flexibilität eigentlich?


Flexibilität beschreibt die Fähigkeit, sich auf neue Situationen einzustellen, alternative Wege zu finden und offen für Veränderungen zu bleiben. Sie bedeutet nicht, alles sofort zu akzeptieren oder sich anzupassen, sondern mit Herausforderungen bewusst umzugehen – mit Vertrauen in die eigene Stärke und die Dynamik des Lebens.


Kinder begegnen täglich neuen Eindrücken, Gefühlen und Anforderungen. Manchmal fällt es ihnen leicht, sich auf Veränderungen einzulassen, manchmal brauchen sie Zeit und Unterstützung. Flexibilität hilft ihnen, innere Stabilität zu bewahren, auch wenn sich die äußeren Umstände verändern – ohne Druck, sondern mit Offenheit und Vertrauen in sich selbst.


Ein Beispiel aus dem Alltag


Heute früh kam die Krankmeldung einer Kollegin – und plötzlich hieß es wieder: alles neu denken.

Die geplante Kleingruppe musste ausfallen, also stellte ich mir die Frage: Wer kann was übernehmen? Wie bleibt der Tag trotzdem stimmig und sinnvoll für die Kinder? Spontan habe ich das Bewegungsangebot verschoben und den Schwerpunkt auf das Freispiel gelegt – diesmal mit intensiverer Begleitung.

Solche Tage bringen mich immer wieder an meine Grenzen – und genau darin zeigt sich für mich, was echte Flexibilität bedeutet: ruhig bleiben, mitdenken und gemeinsam tragen.


Warum Flexibilität für Kinder so wichtig ist


Flexibilität ist eine Schlüsselkompetenz, um mit Veränderungen, neuen Regeln oder unterschiedlichen Meinungen umzugehen. Sie stärkt die Fähigkeit, in unerwarteten Momenten handlungsfähig zu bleiben und kreative Lösungen zu finden.

Wenn Erwachsene diese Haltung vorleben, vermitteln sie: Du darfst dich anpassen, ohne dich zu verlieren. Das fördert Selbstvertrauen, Resilienz und soziale Kompetenz – Grundlagen für ein gesundes inneres Gleichgewicht.



Mit Beweglichkeit durchs Leben.
Mit Beweglichkeit durchs Leben.

Flexibilität beginnt bei den Erwachsenen


Im Kita-Alltag ist Flexibilität unverzichtbar – sei es bei spontanen Planänderungen, neuen Gruppenkonstellationen oder individuellen Bedürfnissen der Kinder. Fachkräfte, die flexibel bleiben, schaffen Orientierung und Sicherheit – gerade dann, wenn Unvorhergesehenes passiert.


Das heißt konkret:


  • Situationen annehmen: Veränderungen wahrnehmen, ohne sie sofort zu bewerten.

  • Routinen anpassen: Strukturen flexibel gestalten, damit sie den Kindern dienen – nicht umgekehrt.

  • Perspektiven wechseln: Offen bleiben für neue Sichtweisen und Erfahrungen.

  • Gelassen reagieren: Auch in stressigen Momenten ruhig und lösungsorientiert handeln.


Warum Erzieherinnen Flexibilität bewusst leben sollten


Flexibilität ist mehr als eine Fähigkeit – sie ist eine Haltung, die das pädagogische Miteinander stärkt. Wer bereit ist, sich auf Neues einzulassen, sendet ein wichtiges Signal: Entwicklung bedeutet Bewegung.


  • Vorbildfunktion: Kinder erleben, dass Veränderung zum Leben dazugehört.

  • Qualitätssteigerung: Flexible Reaktionen ermöglichen kindgerechte und lebendige Pädagogik.

  • Teamkultur: Eine offene, bewegliche Haltung im Team fördert Vertrauen und gemeinsames Lernen.


Flexibilität als gemeinsamer Prozess


Flexibilität entsteht in Beziehung – wenn Kinder und Erwachsene gemeinsam erleben, dass Wandel nichts Bedrohliches ist, sondern eine Chance zum Wachsen. In Momenten, in denen Pläne sich ändern oder Emotionen schwanken, können wir lernen, Vertrauen statt Kontrolle zu wählen.

Flexibilität bedeutet nicht Beliebigkeit, sondern bewusstes Anpassen an das, was gerade ist. Sie schafft Spielräume, stärkt Resilienz und ermöglicht kreative Wege im Alltag. Oft sind es gerade die unerwarteten Situationen, die zeigen, wie viel innere Beweglichkeit in uns steckt.


Verbesserte Lebensqualität durch gelebte Flexibilität im Alltag von Kindern und Fachkräften.


Quellen:

  • Hüther, G. (2011). Etwas mehr Hirn, bitte.

  • Oerter, R. & Dreher, E. (2008). Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters.

  • Eigene pädagogische Praxis und Teamreflexion

Kommentare


bottom of page