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Selbstreflexion bei Kindern und Erzieherinnen: Warum Nachdenken und Bewusstwerden wertvoll ist

  • Martha Kwiaton
  • 26. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit
Stift und Papier.
Stift und Papier.

Was bedeutet Selbstreflexion eigentlich?


Selbstreflexion beschreibt die Fähigkeit, eigene Gedanken, Gefühle und Handlungen bewusst wahrzunehmen und zu hinterfragen. Sie ist nicht mit Selbstkritik gleichzusetzen, sondern bedeutet, sich selbst zu beobachten, Erfahrungen zu verstehen und daraus zu lernen – mit Vertrauen in den eigenen Entwicklungsprozess.


Kinder entdecken sich und ihre Umwelt auf individuelle Weise. Oft braucht es Zeit, um innere Erlebnisse zu sortieren, ein Gefühl einzuordnen oder über einen Konflikt nachzudenken. Selbstreflexion schafft die Grundlage dafür, dass Kinder ihre eigenen Gedanken kennenlernen und ein gesundes Selbstbild entwickeln können – ohne Druck, dafür mit Respekt vor ihrer Persönlichkeit.


Ein Beispiel aus dem Alltag


Nach einem Streit im Bauraum setzte sich ein Kind allein in die Leseecke. Es schaute nachdenklich und sagte schließlich: „Ich war gerade richtig wütend.“ Früher hätte ich vielleicht sofort trösten oder erklären wollen. Stattdessen habe ich zugehört und Raum gelassen.

Am Ende formulierte das Kind selbst, warum es sich geärgert hatte – und fand eine eigene Lösung. Für mich war es eine Erinnerung daran, dass Selbstreflexion nicht durch schnelle Ratschläge entsteht, sondern durch Zeit, Fragen und empathische Begleitung.


Warum Selbstreflexion für Kinder so wichtig ist


Kinder entwickeln sich nicht nur körperlich, sondern auch emotional und sozial. Selbstreflexion unterstützt sie dabei, Gefühle zu benennen, Handlungen zu verstehen und daraus neue Schritte abzuleiten.

Wenn Erwachsene Selbstreflexion anregen, vermitteln sie: Deine Gedanken und Gefühle sind wichtig. Das stärkt Selbstbewusstsein, Empathie und die Fähigkeit, aus Erfahrungen zu lernen.

Mit Klarheit und Bewusstsein.


Zeit für Wachstum.
Zeit für Wachstum.

Selbstreflexion beginnt bei den Erwachsenen


Im Kita-Alltag ist Selbstreflexion ein wesentlicher Bestandteil professioneller Arbeit – sei es beim Nachdenken über eigene Reaktionen, beim Überprüfen von Entscheidungen oder im Umgang mit herausfordernden Situationen. Fachkräfte sind Vorbilder im ehrlichen Blick auf sich selbst.

Das heißt konkret:


  • Eigene Gefühle wahrnehmen: Sich bewusst machen, was ein Verhalten des Kindes auslöst.

  • Handlungen hinterfragen: Überlegen, warum man so reagiert hat und welche Alternativen es gibt.

  • Feedback annehmen: Offen sein für Gespräche im Team und neue Perspektiven.

  • Routinen reflektieren: Immer wieder prüfen, ob Abläufe den Bedürfnissen der Kinder entsprechen.


Warum Erzieherinnen Selbstreflexion bewusst leben sollten


Selbstreflexion ist mehr als eine Methode – sie ist eine Haltung, die Weiterentwicklung ermöglicht. Wenn Erwachsene ihre eigenen Gedanken und Reaktionen verstehen, schaffen sie ein Klima von Authentizität und Vertrauen.


  • Vorbildfunktion: Kinder erleben, dass auch Erwachsene aus Fehlern lernen können.

  • Qualitätssteigerung: Reflektiertes Handeln verbessert den pädagogischen Alltag.

  • Teamkultur: Offene Reflexion im Kollegium stärkt Zusammenarbeit und Verständnis.


Selbstreflexion als gemeinsamer Prozess


Kinder und Erwachsene können Selbstreflexion miteinander erfahren. Indem Erzieherinnen Gespräche anregen und Raum für Nachdenken geben, entsteht ein Ort, an dem Lernen und Entwicklung Hand in Hand gehen.

Selbstreflexion bedeutet nicht Grübeln, sondern bewusste Auseinandersetzung mit dem, was ist. Sie schafft Klarheit, stärkt Beziehungen und eröffnet neue Handlungsmöglichkeiten – oft sind es genau diese stillen, nachdenklichen Momente, die nachhaltige Veränderungen anstoßen.


Verbesserte Lebensqualität durch gelebte Selbstreflexion im Alltag von Kindern und Fachkräften.


Quellen:

  • Hüther, G. (2011). Etwas mehr Hirn, bitte.

  • Oerter, R. & Dreher, E. (2008). Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters.

  • Eigene pädagogische Praxis und Teamreflexion

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