Resilienz bei Kindern und Erzieherinnen: Innere Stärke als Schlüssel im Kita-Alltag
- Martha Kwiaton
- 6. Aug.
- 2 Min. Lesezeit

Was bedeutet Resilienz eigentlich?
Resilienz bedeutet, auch in herausfordernden Momenten ruhig und handlungsfähig zu bleiben und trotzdem für die Kinder da zu sein. Für Kinder heißt das, Schwierigkeiten nicht als unüberwindbare Hürden zu sehen, sondern als Lernchancen. Für Erzieherinnen bedeutet es, inmitten von Lärm, Zeitdruck oder Konflikten stabil zu bleiben und den Kindern Sicherheit zu vermitteln.
Diese Fähigkeit entwickelt sich jedoch nicht einfach nebenbei – sie entsteht durch Erfahrungen, Beziehungen und durch Erwachsene, die Resilienz selbst leben.
Ein Beispiel aus der Praxis
Besonders deutlich spüre ich den Wert von Resilienz an Tagen, an denen alles drunter und drüber geht: Zwei Kolleginnen fallen krankheitsbedingt aus, ein Kind weint untröstlich, ein anderes schreit vor Wut. In diesen Momenten atme ich tief durch, fokussiere mich auf das Wesentliche und bleibe ruhig. Denn gerade dann brauchen die Kinder Sicherheit, nicht noch mehr Chaos. Resilienz bedeutet für mich, in stressigen Situationen gelassen zu bleiben, flexibel zu handeln und gleichzeitig für die Kinder da zu sein.
Dieses Beispiel zeigt: Resilienz ist kein theoretisches Konzept, sondern eine Haltung, die jeden Tag im Kitaalltag gebraucht wird.
Warum Resilienz für Kinder so wichtig ist
Kinder begegnen täglich Herausforderungen – Streit um ein Spielzeug, ein neues Kind in der Gruppe, der Abschied von den Eltern am Morgen. Resilienz hilft ihnen, solche Situationen nicht nur zu bewältigen, sondern daraus zu lernen. Doch diese Fähigkeit entwickeln sie vor allem dann, wenn sie Erwachsene erleben, die ihnen vorleben, wie man ruhig bleibt und Lösungen findet.
Resilienz beginnt bei den Erwachsenen
Hier liegt der entscheidende Punkt: Erzieherinnen sind Vorbilder. Wenn sie gelassen bleiben, Konflikte konstruktiv begleiten und trotzdem empathisch reagieren, erfahren Kinder hautnah, was es heißt, handlungsfähig zu bleiben.
Doch um diese Rolle wirklich ausfüllen zu können, brauchen Fachkräfte selbst Resilienz.

Was erfordert das im Alltag?
Innere Stärke: Gelassen reagieren, auch wenn mehrere Kinder gleichzeitig Hilfe brauchen.
Selbstfürsorge: Eigene Grenzen wahrnehmen, Pausen ernst nehmen und Unterstützung im Team suchen.
Klarheit unter Druck: Konflikte nicht verschieben, sondern lösungsorientiert ansprechen.
Diese Faktoren sind nicht nur hilfreich, sondern notwendig, damit Erzieherinnen selbst stabil bleiben und den Kindern die Sicherheit geben können, die sie brauchen.
Schutzfaktoren, die Resilienz fördern – bei Kindern und Erwachsenen
Damit Resilienz wachsen kann, braucht es bestimmte Rahmenbedingungen:
Verlässliche Beziehungen: Kinder brauchen konstante Bezugspersonen, Erzieherinnen ein stabiles Team.
Selbstwirksamkeit: Sowohl Kinder als auch Erwachsene sollten erleben, dass sie aktiv etwas verändern können.
Ressourcen erkennen: Rituale, klare Strukturen und gegenseitige Unterstützung machen den Alltag ruhiger.
Positive Vorbilder: Erwachsene, die in sich ruhen, vermitteln Kindern ein Gefühl von Sicherheit.
Resilienz als gemeinsamer Prozess
Wenn Kinder erleben, dass auch Erwachsene Herausforderungen annehmen und Lösungen finden, lernen sie Resilienz nicht als Theorie, sondern als alltägliche Praxis. So wird deutlich: Resilienz ist kein festes Ziel, sondern ein gemeinsamer Weg, der sowohl Kinder als auch Erwachsene stärkt.
Verbesserte Lebensqualität durch bewusste Stärkung von Kindern und Fachkräften im Kitaalltag.
Quellen
Masten, A. S. (2014). Ordinary Magic: Resilience in Development.
Siebert, A. (2005). The Resiliency Advantage.
Eigene pädagogische Praxis und Teamreflexion.
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