top of page
Design ohne Titel.png

Spontanität bei Kindern und Erzieherinnen: Warum Flexibilität im Alltag wertvoll ist

  • Martha Kwiaton
  • 2. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 3. Sept.

Zeit für Neues.
Zeit für Neues.

Was bedeutet Spontanität eigentlich?


Spontanität beschreibt die Fähigkeit, im Moment zu handeln – ohne lange Vorbereitung, dafür mit Offenheit und Vertrauen in die eigene Intuition. Sie ist nicht das Gegenteil von Struktur, sondern ergänzt diese, indem sie Raum für das Unerwartete schafft.

Bei Kindern zeigt sich Spontanität oft darin, dass sie plötzlich eine Idee haben, ein Spiel verändern oder eine Frage stellen, die den bisherigen Ablauf auf den Kopf stellt. Damit Spontanität nicht im Chaos endet, braucht es Erwachsene, die flexibel reagieren und den Mut haben, eingefahrene Pläne auch mal loszulassen.


Ein Beispiel aus der Praxis


Vor kurzem hatten wir einen Ausflug geplant – alles war vorbereitet. Doch dann begann es stark zu regnen. Früher hätte ich vielleicht darauf bestanden, den Plan trotzdem durchzuziehen. Stattdessen haben wir uns spontan entschieden, die Turnhalle zu nutzen und daraus einen „Abenteuertag“ zu machen. Die Kinder bauten Höhlen aus Matten, erfanden Spiele und waren voller Energie.

Diese Situation hat mir gezeigt: Spontanität ist nicht Planlosigkeit, sondern die Fähigkeit, aus dem Moment heraus Chancen zu erkennen. Die Kinder hatten einen erlebnisreichen Tag – und ich habe gelernt, dass Flexibilität manchmal die besten Erfahrungen ermöglicht.


Warum Spontanität für Kinder so wichtig ist


Kinder leben im Hier und Jetzt. Ihre Ideen entstehen oft aus dem Moment heraus – ein Fundstück auf dem Spielplatz, eine Frage beim Bilderbuch, ein plötzlicher Impuls in der Gruppe. Spontanität unterstützt sie dabei, ihre Kreativität auszuleben und eigene Wege zu finden.

Sie lernen, dass nicht immer alles nach Plan laufen muss und dass es Spaß macht, sich auf Neues einzulassen. Das stärkt Selbstvertrauen, Fantasie und Problemlösefähigkeiten. Wichtig ist: Kinder brauchen Erwachsene, die diesen Prozess wertschätzen und ihnen zeigen, dass auch Ungeplantes wertvoll sein kann.



Spontanität entfaltet sich in Farben.
Spontanität entfaltet sich in Farben.

Spontanität beginnt bei den Erwachsenen


Im Kita-Alltag bedeutet Spontanität nicht, Konzepte über Bord zu werfen, sondern flexibel mit Unvorhergesehenem umzugehen. Fachkräfte sind Vorbilder darin, wie man auf neue Situationen reagiert.


Das bedeutet konkret:

  • Offen bleiben: Auch im vollen Alltag Platz für neue Impulse lassen.

  • Gelassen reagieren: Pläne dürfen angepasst werden, ohne Stress zu verbreiten.

  • Kinder ernst nehmen: Ihre Ideen aufgreifen und mitgestalten lassen.

  • Neues ausprobieren: Ungeplante Momente als Lern- und Beziehungschance sehen.


Warum Erzieherinnen Spontanität bewusst leben sollten


Spontanität wirkt ansteckend – genau wie Lernbereitschaft. Wenn Kinder sehen, dass Erwachsene flexibel, humorvoll und neugierig bleiben, lernen sie, dass Veränderung nichts Bedrohliches ist.


  • Vorbildfunktion: Kinder erleben, wie wir mit Überraschungen umgehen.

  • Raum für Vielfalt: Spontane Ideen eröffnen neue Perspektiven in heterogenen Gruppen.

  • Teamstärkung: Ein spontanes Miteinander schafft oft unvergessliche Momente und fördert Kreativität im Team.


Spontanität als gemeinsamer Prozess


Kinder und Erwachsene erleben Spontanität nicht getrennt voneinander. Wenn Erzieherinnen bereit sind, Pläne loszulassen und sich auf den Moment einzulassen, entsteht ein Raum, in dem Kinder ihre Kreativität und Flexibilität entfalten dürfen.

Spontanität ist keine Abwesenheit von Struktur, sondern eine Haltung, die Raum für Überraschungen lässt. Und oft sind es genau diese Momente, die den Alltag lebendig machen.


Verbesserte Lebensqualität durch gelebte Spontanität im Alltag von Kindern und Fachkräften.


Quellen:

  • Hüther, G. (2011). Etwas mehr Hirn, bitte.

  • Laevers, F. (2005). Well-being and Involvement in Care Settings.

  • Eigene pädagogische Praxis und Teamreflexion

Kommentare


bottom of page